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Ist unser Gehirn schwarz-weiss oder vielleicht doch nicht?

schwarz-weiss gemalte Wand

Wir inkarnieren auf der Erde um Polarität zu erleben. Das ist nur hier möglich. Wir wissen nur was Dunkelheit ist, weil wir Helligkeit kennen, Kälte spüren wir weil wir Wärme erlebt haben und Liebe erkennen wir weil wir Gleichgültigkeit erfahren haben. Diese Liste lässt sich endlos weiterführen. Man könnte denken alles ist schwarz oder weiss.

Bestimmt kennen Sie in Ihrem Umfeld Menschen die alles schwarz oder weiss sehen. Sie sind von ihren Ansichten überzeugt und sind auch nicht bereit davon abzuweichen. Einerseits ist eine eigene Meinung sehr zu begrüssen, andererseits ist vielleicht nicht alles genau so, wie es uns beigebracht oder erzählt wurde.

Ich plädiere dafür flexibel zu bleiben und seine Meinungen immer mal wieder in Frage zu stellen. Vielleicht ist ja etwas anders als man gedacht hatte und ausserdem sind wir längst nicht am Ende der Entdeckungen auf diesem Planeten.

Ich liebe es meinen Sommerurlaub am Wasser zu verbringen und einige der Bücher zu lesen, die sich über das Jahr angesammelt haben. Diesen Sommer habe ich unter anderem das Buch „Die Vermessung der Gefühle“ von Dr. Jesús Martín-Fernández verschlungen. Er ist Neurochirurg und ist von einem grossen Forschergeist und Wissensdurst angetrieben. Er wollte verstehen, wie der Geist funktioniert und hat sich nicht mit dem aktuellen „Stand der Technik“ bei Operationen von Hirntumoren zufrieden gegeben. Nach einer solchen Operation war sein Onkel nicht mehr der gleiche Mensch. Das trieb ihn an vieles in Frage zu stellen und zu forschen, wie man einen Hirntumor ohne Verlust der gewohnten Lebensqualität operieren kann.

Vor vielen Jahren wurde bei meiner damaligen Schwiegermutter ein Hirntumor diagnostiziert. Der Arzt versicherte ihr, dass das Sprachzentrum nicht betroffen sein würde, weil der Tumor nicht auf der Seite dieses sogenannten Zentrums war. Ich war sehr skeptisch und wollte sie davon abhalten, aber sie war überzeugt nach diesem Eingriff ihr Leben wieder ganz normal weiterführen zu können. Leider wurde sie zum Pflegefall und konnte bis zu ihrem Tod ein paar Monate später, nie wieder ein Wort reden.

Unser Gehirn ist eben nicht schwarz-weiss, es lässt sich nicht in zwei Seiten aufteilen, wie wir es bisher immer gehört haben. Hirnfunktionen können nicht bestimmten Orten zugewiesen werden. Es ist auch nicht so, dass eine Hälfte für Emotionen zuständig ist und die andere für Mathematik. Vielmehr handelt es sich bei unserem Gehirn um ein komplexes elektrisches Netzwerk. Dr. Jesús Martín-Fernández führt Wachoperationen durch und identifiziert dabei laufend die Emotionen seiner Patienten. Ein eindrücklicher Fortschritt in der Operation von Hirntumoren.

Dieser junge Chirurg, angetrieben von seinem Wunsch Menschen zu helfen eine schwere Erkrankung möglichst schadlos zu überstehen, erteilt uns eine Lektion in Menschlichkeit. Er beweist eindrücklich, dass egal was wir im Leben machen, wir es mit Leidenschaft und Engagement tun sollten und mit Arbeit und Ausdauer über uns hinauswachsen können.